Kinoabend zum Thema „Bedrohung im Netz“: Projournal zeigt „A Dark Place“ im Abaton

Das traditionsreiche Programmkino Abaton im Hamburger Grindelviertel ist immer einen Besuch wert – vor allem natürlich, wenn Projournal zum Kinoabend lädt. Rund 50 Gäste, von Vereinsmitgliedern über JKW-Studierende aller Jahrgänge bis hin zu -Alumni, sahen am Abend des 12. Dezember den Dokumentarfilm „A Dark Place“ von Regisseur Javier Luque mit anschließendem Kurzpodium.

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Thema des Films, den die OSZE-Beaufragte für Medienfreiheit in Kooperation mit dem Internation Press Institute produzierte, ist die Bedrohung und Belästigung von Journalistinnen im Netz. Der Film zeigt zahlreiche Fälle aus mehreren Ländern, lässt betroffene Fraen eindrücklich zu Wort kommen und zitiert auch einige der größtenteils strafrechtlich relevanten Aussagen. Dass das bedrückende Problem selbstverständlich auch in Deutschland existiert, machte der 1. Vereinsvorsitzende Volker Lilienthal bereits in seiner Begrüßung deutlich, als er den Fall der Hamburger NDR-Moderatorin Anja Reschke anführte: Sie war Opfer des sogenannten NSU 2.0-Täters geworden, der kürzlich vom Landgericht Frankfurt zu fast sechs Jahren Haft verurteilt wurde.

Auch das im Anschluss an den Film von Monika Pater moderierte Kurzpanel zeigte auf, dass das Problem letztlich jede (und damit auch jeden) betrifft. Mit der Soziologin Dr. Kathrin Ganz und der Kommunikationswissenschaftlerin Laura Laugwitz, beide an der Universität Hamburg tätig, sprach die 2. Vereinsvorsitzende darüber, was solche massive Anfeindungen auslösen und wie Betroffene damit umgehen können. Klar wurde aber auch: Die Bedrohung, Belästigung und Beschimpfung von Journalistinnen im Netz darf nicht zum individuellen Problem gemacht werden, weder in der Vorbeugung noch in der Aufarbeitung.